Filippo Bonanni: "Gabinetto armonico"
Diese Ausstellung zeigt Instrumente, die Filippo Bonanni, ein Jesuitenpater in Rom zusammenstellte.
Im Jahr 1716 wurde die Erstausgabe einer Sammlung von Stichen veröffentlicht. 1723 folgte die ergänzte und überarbeitete Fassung, die hier als Vorlage dient.
Musikinstrumente der damaligen Zeit, auch aus anderen Kulturkreisen, sind der Inhalt eines Büchleins, das auf insgesamt 152 Abbildungen uns einen Einblick in die Musikgeschichte gewährt.
Ungefähr die Hälfte der abgebildeten Instrumente sind Geräusch- und Klanginstrumente, wie Trommeln, Glocken, Klappern, Rasseln, usw.
In dieser Ausstellung sind 9 der Instrumente zu sehen und zu hören, dh. deren Nachbauten.
In der ersten Sonderausstellung sind kirchliche Instrumente zu sehen.
Glocken wurden in den westlichen Kirchen schon seit langem verwendet, sie waren aber in der griechischen nicht vor dem 11. Jahrhundert bekannt.
Hier benutzte man das sogenannte Semantrion (griech. Ursprung: das Zeichen, Signalgeber)
bestehend aus einer Holzplanke, die mit einem Hammer geschlagen wurde.
Sie wurden in der koptischen Kirche mit einem, in der Mitte angebrachten Griff gehalten. Andere Abbildungen zeigen eine auf der Schulter aufgelegte Version und eine aufgehängte.
Je nach Länge, Breite, Dicke und Holzart entstehen durch das Anschlagen verschieden hohe Klänge.
Ebenso kamen auch schwebende eiserne Stangen vor, Hagiosidera (heiliges Eisen)
genannt. Infos aus Pierers Universallexikon, Stichwort: Glocke.
(3 Stiche: Nr. 145, 147, 147 )